Stipendiaten-Ausstellung in der galerie weisser elefant 11.2.-11.3.2017

Marc Bijl: Tay, 2016

In der Reihe „ausgezeichnet | gefördert“ präsentiert die Hans und Charlotte Krull Stiftung Berliner Künstler, die sie mit Arbeitsstipendien gefördert hat. In ihrer dritten Auflage gastiert die Ausstellung in der galerie weisser elefant und zeigt aktuelle Arbeiten von Marc Bijl, Cyrill Lachauer, Bettina Nürnberg, Peter Pumpler und Fiete Stolte, die zwischen 2014 und 2016 ausgezeichnet wurden.

Auf den ersten Blick erschienen die provokanten Arbeiten des Niederländers Marc Bijl als Rebellion eines Enfant terribles gegen jede Konvention. Doch bei näherer Betrachtung offenbaren beispielsweise seine malerischen Übersetzungen moderner Kunstikonen in eine vom Graffiti inspirierte, plakative Bildsprache die formal und inhaltlich fundierte Dekonstruktion von Mythos und Utopie.
Als künstlerischen Gegenentwurf zu anthropologischen Feldforschungen dokumentiert Cyrill Lachauer seine Suche nach jenen Wahrheiten, vor denen die Geschichtsschreibung verstummt. Motive für seine essayistischen Reflexionen über die komplexen Beziehungen von Natur und Kultur findet der Fotograf, Filmemacher und Autor u.a. auf Reisen, die ihn jüngst wiederholt in die USA führten.
In ihren filmkünstlerischen Werken fokussieren Bettina Nürnberg und Dirk Peuker Orte, die, in die Gegenwart eingebunden, ihre ursprüngliche Bestimmung leugnen. Durch verräterische Untertöne und pointiert gesetzte Abstraktionen entlarven sie meditativ anmutende Idyllen als trügerische Fassaden der Verdrängung. Bild für Bild legen sie frei, was Stein und Putz verbergen und metaphorisieren damit existentielle Fragen des Menschseins.
Peter Pumpler befreit die Malerei aus den Zwängen der Zweidimensionalität. Er faltet, rollt und stapelt Lacklachen, verdreht, verklebt und verbeult Leinwände und lässt Farben über den Keilrahmen hinaus, auf Wände und Böden fließen. Seine experimentelle Auseinandersetzung mit der Materialität des Mediums führt künstlerische Traditionslinien der gegenstandslosen Malerei auf eine völlig neue Ebene.
Zentrales Anliegen im Werk von Fiete Stolte bildet die Durchdringung von zeitlichen, räumlichen und materiellen Gewissheiten. Mit gattungsübergreifenden, konzeptuellen Arbeiten generiert der Künstler die simultane Erfahrung von Polaritäten wie gleichzeitige Anwesenheit und Absenz. Dabei dient ihm der eigene Körper als Maß und Gegenstand der künstlerischen Dokumentation scheinbar paradoxer Realitäten.

Die Ausstellung „ausgezeichnet | gefördert“ wird am Samstag, den 11. Februar 2017, um 19 Uhr in der galerie weisser elefant eröffnet. Sie wird dokumentiert durch einen Begleitkatalog.

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