„anything anything“ – Kate Newby

Für ihre Ausstellung anything, anything hat Kate Newby eine neue ortsspezifische Arbeit entwickelt, die die Klosterruine Berlin als einen Ort der permanenten Veränderung adressiert. Für ihre Intervention hat Newby mehr als neunhundert Ziegel vor dem Brennprozess bearbeitet und diese in Form von zwei jeweils fünfzig Meter langen Linien in den Boden der Klosterruine integriert. Sie stellt das Prozesshafte in den Vordergrund – sowohl bei der Herstellung als auch bei der Präsentation der Arbeit, die sich in Relation zu ihrem Umfeld konstant verändert. Ihre Arbeit geht subtil wie unaufdringlich auf gesellschaftliche Dynamiken, vielfach übersehene Aspekte in der sozialen Textur sowie Abhängigkeitsverhältnisse ein. 

In Zusammenarbeit mit der Ziegelei Rairies Montrieux im französischen Les Rairies bearbeitete Newby die noch weichen Ziegelrohlinge direkt nach deren Stangenpressung1. Sie fügte Zeichnungen, Aussparungen und Muster ein, die sie in Form von Spuren im Stadtraum beobachtete – ortsbezogene Details und materielle Zeugnisse, die Vergänglichkeit und soziale Situationen dokumentieren. Kate Newbys Blick richtet sich darauf, wie sich Interaktionen in die Umgebung einschreiben und dabei oftmals die offiziellen Lesarten von Architektur und Stadt-planung kreuzen. Zum Teil gab sie Glasscherben in den Ton ein, die um die Klosterruine und den Alexanderplatz in den Monaten vor der Ausstellung gesammelt wurden. Indem diese mit den Ziegeln gebrannt wurden, verschmolzen sie untrennbar mit dem Material. Gleich eines Behälters bewahren sie die Scherben als inoffizielle Artefakte des Ortes. 

Kate Newby
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Klosterruine Berlin
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(Kate Newby, anything anything, Klosterruine Berlin 2024/25 | Fotos: Robert Hamacher)

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