In seinen Arbeiten reflektiert Cyrill Lachauer Fragen nach der Beziehung zwischen Natur und Kultur, nach der Idee von Landschaft und Wildnis sowie nach der Verfasstheit von Orten. In Arbeiten wie dem Film 32 m.ü.NHN – 114,7 m.ü.NHN (II) von 2012, für den der Künstler verschiedenfarbigen Rauch in unterschiedlichen Höhenlagen aufgenommen hat, inszeniert er die Erfassung von Topographie als synästhetisches Erlebnis und thematisiert zugleich die Aneignung von Räumen im politischen Kontext, da Pyrotechnik verwendet wurde, die auch bei Demonstrationen zum Einsatz kommt. In Arbeiten wie Full Service (2012-2014) hingegen nutzt Cyrill Lachauer Filme, Fotografien und Texte für die eigene künstlerische Feldforschung. Das mehrteilige Werk gründet auf zahlreichen Reisen im Westen der USA, auf denen er den Nachwirkungen der europäischen Kolonialisierung, der Spiritualität der amerikanische Ureinwohner und indigenen Widerstandsbewegungen nachgespürt hat. Im Förderzeitraum will der Künstler das Land erneut durchqueren und einen fotografischen Reiseessay erarbeiten.
Cyrill Lachauer hat u.a. Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-Universität, München (2001-2006), an der Akademie der Bildenden Künste, München (2005-2007) sowie an der Universität der Künste Berlin (2007-2010) studiert. 2010 war er Meisterschüler von Lothar Baumgarten. Seine Werke wurden u.a. im Museum Villa Stuck (2015), im Haus der Kunst, München (2014) und in der Berlinischen Galerie (2012) gezeigt. Er hat u.a. 2015 ein Villa Aurora Stipendium erhalten, 2014 das EHF 2010 Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung und 2012 ein Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds.
Weitere Informationen: www.cyrilllachauer.net