Fiete Stolte zählt zu den Künstlern, die den eigenen Körper zur Erkundung von Zeit, Raum und Material einsetzen und in Fotografien, Objekten oder Filmen un/mittelbar einbringen: Die Videoarbeit „Scenery“ von 2010 dokumentiert seinen verhüllten Rumpf in unwillkürlicher Bewegung während des Nachtschlafs. Die beiden Anzüge in „Suits“ (2012) wurden für ihn maßgeschneidert, wie einst der Filzanzug für Joseph Beuys (im Unterschied zu diesem allerdings aus Rettungsdecken). Viele Polaroids aus „Studien“ von 2013 zeigen Gliedmaßen des Künstlers mit Schatten und Faltenwürfen. Bei dem Objekt „Drawing Your Mirror“ (2013) handelt es sich um einen Guss seiner Hand aus Graphit, mit dem er gezeichnet hat bis die Zeigefingerspitze spiegelglatt poliert war. – Die Werke von Fiete Stolte sind aber nicht nur als formale Untersuchungen zu verstehen, sondern immer auch als theoretische Reflexionen über das Verhältnis zwischen Werk und Künstler, Zeichen und Bezeichnetem, Vor- und Nachbildern.

Fiete Stolte hat an der Kunsthochschule Berlin Weißensee Freie Kunst mit dem Schwerpunkt Bildhauerei studiert. Er hat unter anderem im MOCA Museum of Contemporary Art Taipei (2013), auf der III. Moscow Biennial for Young Art (2012), im Reykjavik Art Museum (2011), auf der 6th Nordic Biennale of Contemporary Art (2011) ausgestellt und auf der Art Basel Statements präsentiert (2009).

www.fietestolte.com

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