Gerrit M. Bekker

Beim Anblick mancher Arbeiten Gerrit Bekkers fühlt sich der Betrachter regelrecht ertappt und weiß zunächst nicht einmal, aus welchem Grund. Er findet sich in einer Zwischenwelt, nicht real, nicht irreal zu nennen. Er sieht Objekte, die sich nicht definieren, Räume, die sich nicht abgrenzen lassen und Figuren aus offenbar fremden Welten.
Da Bekkers Malerei durchaus gegenständlich ist, provoziert sie das Verlangen nach Klarstellung, nach Identifizierung, doch das kann in den Regeln einer geläufigen Systematik nicht gelingen. Vielmehr bedrängen den Betrachter Ahnungen und Visionen von Dingen und Vorgängen, die ihm unterschwellig bekannt sind: aus nicht klar erinnerbaren Träumen etwa, ohne Ausweg, ohne Lösung. In diesem Sinne ‚ertappt‘ das Bild den Menschen. Er kennt es, aber erkennt es nicht. Eigentlich ein unerhörter Vorgang, der manche auf Anhieb verstört, viele aber eher fasziniert. Sehen, schauen, assoziieren, reflektieren. Solche Arbeiten sind demnach Spiegelungen am Inneren des Künstlers, sie vermitteln auch Ahnungen über die Befindlichkeit, ja, über das Wesen des Künstlers Gerrit Bekker.

Nur wird der Betrachter die erwähnte Kette nicht rückverfolgen können, um etwa zu erkennen, was der Künstler ursprünglich (im fotografischen Sinne) gesehen hat, so wie hinter jedem Traum ein Stück Realität verborgen ist und bleibt. Und sehr oft wirkt das hergestellte Bild wie das Angebot einer wichtigen Nachricht, die sich – wie schon angedeutet – niemals aufdrängt. Gerrit M. Bekker wurde 1943 in Hamburg geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin und in Lindewitt (Schleswig-Holstein).

www.gerritbekker.de

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