Nina Schuikis Arbeitsweise zeichnet ein besonderer Umgang mit Orten und Situationen aus. Durch ihren expliziten Bezug auf räumlich-temporale und historische Kontexte lenkt sie die Aufmerksamkeit auf Aspekte, die den Räumen und Begebenheiten per se eingeschrieben sind, aber zumeist nicht wahrgenommen werden. So gelten Schuikis Interesse und künstlerische Konzepte insbesondere Fragen der Formfindung von Kunst wie auch Akten der Sichtbarmachung und Wahrnehmung. Walter Benjamin sprach von einer „Wolkenwandelbarkeit der Dinge“, die sich metaphorisch wie auch buchstäblich auf Arbeiten von Nina Schuiki übertragen lassen kann. Und doch bleiben ihre ästhetischen Setzungen stets konkretes Handeln in Zeit und Raum, das im Hier und Jetzt in sichtbaren Ursache-Wirkungsprinzipien verhaftet ist. Nina Schuiki erprobt mit ihren minimalen ästhetischen Eingriffen in Raumsituationen und Atmosphären eine erstaunlich greifbare Entmaterialisierung der Kunst, die genau durch dieses scheinbare Paradoxon zu erstaunen vermag. (Text: Julia Katharina Thiemann)
Nina Schuiki studierte Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin und Fotografie an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Sie war Teilnehmerin am Institut für Raumexperimente, Berlin. Arbeiten von Nina Schuiki waren u.a. im Hamburger Bahnhof, Berlin (2017), Künstlerhaus Frise, Hamburg (2017), Paul-Clemens Museum, Bonn (2017), Gotische Halle, Graz (2016), Space Station, Peking (2016), Forum Stadtpark, Graz (2016), Villa Romana, Florenz (2016), Mumok, Wien (2015), 1933 Contemporary, Shanghai (2015), Neue Nationalgalerie, Berlin (2014), Modern Art Museum, Addis Abeba (2014), Vitamin Creative Space, Guangzhou (2014) und dem Museum für Fotografie, Berlin (2013) zu sehen.