Archaische Urzustände stellt Ulu Braun auf poetische Weise globalisierten und postmodernen Alltagssituationen gegenüber. Seit nunmehr 20 Jahren entwickelt er Videos im Spannungsfeld von bildender Kunst und Autorenkino. Seine Arbeiten beinhalten medienreflexive und sozialkritische Elemente, die formal und stilistisch ebenso von einer Auseinandersetzung mit der Romantik wie von der Verwurzelung im Graffiti getragen werden.
In seiner multidisziplinären Arbeitsweise verknüpft der Filmkünstler verschiedene Techniken und Strategien zu komplexen Werken von hybridem Charakter. Ein stets wiederkehrendes Prinzip stellt dabei die Collage dar. Durch den organischen Transfer der Malerei in die Videokunst konnte Ulu Braun die Videocollage maßgeblich definieren und stets weiterentwickeln, sodass er mittlerweile zu den herausragenden Positionen des Genres zu zählen ist. Im Förderzeitraum möchte Ulu Braun seine Arbeit im Bereich der Videocollage in Kombination mit raumgreifenden Objekten weiter entwickeln.
Ulu Braun studierte zwischen 1996 und 2005 Malerei und Grafik in Wien sowie Film an der Filmuniversität Babelsberg. Als Daad-Stipendiat gastierte er am Time&Space Department der Akademie der bildenden Künste in Helsinki. Unter anderem ausgezeichnet mit dem Berlin Art Prize (2014) und dem Arte Shortfilm Award (2017) wurden seine Arbeiten auf zahlreichen internationalen Filmfestivals sowie beispielsweise im MARTa, Herford (2013), KW Berlin (2015), Hirshhorn Museum, Washington D.C. (2015) oder dem Pariser Centre Pompidou (2016) gezeigt.